Historisches

Siedlungsspuren auf dem heutigen Ortsgebiet sind bereits aus der Zeit um 5000 v. Chr. nachgewiesen worden.

In der Römerzeit (2./3. Jahrhundert n. Chr.) war Sontheim ein Straßenknotenpunkt mit einer ausgedehnten Raststation und einem kleinen Tempel, was Ausgrabungen in den 1990er Jahren ergaben; es lag an der Kreuzung der Straßen von Günzburg (lat. Guntia) nach Heidenheim (lat. Aquileia) und der Donaunordstraße von Urspring (lat. Ad Lunam) nach Regensburg (lat. Castra Regina). Im Jahr 2002 wurde an letzterer Straße zwischen Sontheim und Bächingen ein von Kaiser Caracalla gestifteter Meilenstein mit Verweis auf Faimingen (lat. Phoebiana) entdeckt.

Unter den Alemannen war Sontheim bereits eine ansehnliche Siedlung, worauf zahlreiche Reihengräberfunde hinweisen. Besonders bemerkenswert ist der Fund eines Silberblechkreuzes mit einer Christusdarstellung aus dem 7. Jahrhundert (heute im Landesmuseum Stuttgart). Aus einer späteren alemannischen Siedlung (um 800), die weiter südlich angelegt wurde, ging die heutige Ortschaft hervor; diese wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit vom nördlich gelegenen Brenz aus gegründet, worauf die einstige kirchliche Zugehörigkeit Sontheims zu Brenz sowie die Namensgebung (Sontheim bedeutet so viel wie Süd-heim) hinweisen.

Im Jahre 1002 wird Sontheim erstmals urkundlich erwähnt anlässlich eines Aufenthaltes König Heinrichs II., was Sontheims Lage an der Straße der Staufer begründet. Im Spätmittelalter war in Sontheim ein Niederadelsgeschlecht ansässig, das sich nach dem Ort benannte; ab Mitte des 15. Jahrhunderts verliert sich davon jede Spur. Die Herrschaft fiel an die Grafen von Helfenstein; 1448 erwarben sie die Grafen von Württemberg, verloren sie aber bald an Bayern. Erst ab 1503 war die Herrschaft Heidenheim und das darin inkorporierte Sontheim wieder württembergisch.

Das Herzogtum Württemberg führte ab 1558 die Reformation in Sontheim durch, das sich von der katholischen Mutterkirche Brenz löste. Seitdem ist die Gemeinde überwiegend evangelisch. Der 30-jährige Krieg traf auch Sontheim schwer, vor allem der bayerische Überfall von 1620. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erhielt die Georgskirche ihre heutige Gestalt.

1791 kaufte der Sontheimer Gemeinderat den südlich gelegenen, geschichtsträchtigen Aussiedlerhof Schwarzenwang vom Freiherrn vom Stain zu Niederstotzingen, wodurch die Gemeinde ihre Gemarkung erheblich erweitern konnte. Vor allem durch die "Bevölkerungsexplosion" im 19. Jahrhundert entwickelte sich das langgestreckte Straßendorf weiter; heute ist es eine der größten Gemeinden im Brenztal.